Was sind Bienenwachstücher eigentlich?
Sicherlich bleibt auch bei Ihnen des Öfteren etwas vom Frühstück oder einer Zwischenmahlzeit übrig. Um die Lebensmittel innerhalb der nächsten Tage noch genauso frisch wie zu Beginn verzehren zu können, sollten diese möglichst luftdicht und keimfrei aufbewahrt werden. Ein Bienenwachstuch ist für solche Gelegenheiten hervorragend geeignet und als Alternative zur Alufolie, Frischhaltefolie oder Vorratsdosen die nachhaltige Option, die einer Fruchtschale ähnelt.
Mittlerweile erfreuen sich Bienenwachstücher für Lebensmittel immer größerer Beliebtheit, da sie für diese Zwecke die ideale Alternative zu Frischhaltefolie und anderen Plastikverpackungen sind:
- Abdecken (und auch als Einlage) von Schüsseln, Gläsern und Töpfen
- Frischhalten der Lebensmittel im Kühlschrank
- Einfrieren von Obst, Gemüse oder Brot
Die Natur ist uns Menschen ein wahres Vorbild in Sachen Verpackung: Nüsse, Bananen oder Erbsen und Bohnen sind von einer robusten, natürlichen Schale umgeben und können Ihr Inneres vor Schmutz, Feuchtigkeit und Bakterien schützen. Bienenwachstücher verfolgen das gleiche Prinzip, sind langjährig wiederverwendbar und verursachen durch ihre Inhaltsstoffe keinen Plastikmüll.
Die wesentlichen Vorteile von Bienenwachstüchern:
- Plastikfrei
- Kein Abfallprodukt (von der Herstellung bis zur Vernichtung nach dem Gebrauch)
- Wiederverwendbar, kein Einweg-Produkt und sehr langlebig
- Leichte Reinigung und einfache „Reparatur“
- Luft- und feuchtigkeitsbeständig, dabei atmungsaktiv
- Lebensmittelsicher und auch bei bröckelnder Beschichtung gesundheitlich unbedenklich
- In verschiedenen Größen und dezenten sowie aufregenden Mustern erhältlich
- Vegetarische Optionen und auch vegane Bienenwachstücher verfügbar
Woraus die Tücher aus Bienenwachs bestehen
Mit einem kurzen Ausflug zur Physik lässt sich die Wirkungsweise und Beschaffenheit von Bienenwachstüchern anschaulich erklären: Bienenwachs verflüssigt sich bei einer Wärme von 60 °C, deshalb besitzt das Wachs bei einer Temperatur zwischen 30 und 40 °C eine sehr weiche, formbare Konsistenz.
Mit warmen Händen lässt sich das Bienenwachstuch hervorragend formen. Durch die Körperwärme erhält das Tuch eine klebende Wirkung, bleibt dadurch an Keramik haften und schützt Nahrungsmittel vor Oxidation und Feuchtigkeit. So können unförmige Stücken Käse, Brokkoli oder die Kanten von Schalen perfekt umschlossen werden, ohne zusätzliches Klebeband oder Haushaltsgummis zu benötigen.
Die Tücher aus Wachs bestehen nicht allein aus reinem Bienenwachs, sondern kombinieren verschiedene Materialien, die je nach Hersteller und Marke variieren. Einige Produzenten legen besonders Wert auf biozertifizierte Inhaltsstoffe, andere stellen vegane Bienenwachstücher her und wieder andere fokussieren Upcycling-Materialien.
Grundsätzlich sind in den meisten Bienenwachstüchern folgende Bestandteile enthalten:
- Grundlage ist ein Tuch aus Webstoff, meist Baumwolle.
- Hinzu kommen Baumharz und Öle wie Jojobaöl oder Kokosöl, die gemeinsam mit dem Bienenwachs eine antibakterielle Wirkung erzeugen.
- Optional wird auch Propolis gegen Schimmelbildung eingesetzt.
Die Baumwolltücher sind mit einer Wachsmischung beschichtet und werden durch die eigene Körperwärme an den Händen sehr geschmeidig und formbar. Der gewebte Stoff verhindert die Bildung von Kondenswasser und anschließenden Schimmelbefall, wie es bei mit Frischhaltefolie abgedeckten Schüsseln oftmals nach einigen Tagen zu sehen ist.
Mit Bienenwachstüchern Frischhaltefolie ersetzen
Bienenwachstücher sind wie Frischhaltefolie einzusetzen, bringen jedoch viele weitere Vorteile mit sich. Nahrungsmittel „ersticken“ unterhalb der gewebten Wachstücher nicht und bleiben lange frisch und knackig. Sie kaufen Ihre Lebensmittel direkt unverpackt in Zero-Waste-Geschäften? Dann können Sie Ihre neuen Bienenwachstücher direkt mitnehmen und das Frischeprodukt schützend einwickeln lassen. Empfehlenswert ist es, den Käse direkt aus seiner Verpackung zu nehmen und in ein großes Bienenwachstuch einzuwickeln.
Machen Sie Ihren Kleinen eine Freude mit den hübschen Designs und verpacken Sie Pausenbrote oder süße Muffins in der Brotdose im bunten Tuch aus Bienenwachs. Weil Bienenwachstücher atmungsaktiv und isolierend sind, lassen sie sich auch ideal zum Abdecken aufgehender Brotteige, für Joghurt, Kefir oder Buttermilch nutzen. Und auch im Tiefkühlfach sind die Frischhaltealternativen eine nachhaltige Lösung. Brot, Gebäck und Co. lassen sich darin bis zu einem Monat einfrieren.
Mit diesen Tipps Bienenwachstücher richtig pflegen und lange nutzen
Ein Bienenwachstuch ist ein Naturprodukt mit praktischen Eigenschaften, die das Reinigen, Wiederverwenden, Zweckentfremden und auch Entsorgen sehr einfach gestalten. Sind Ihre Lebensmittel aufgebraucht, können Sie das Tuch unter kaltem Wasser säubern und bei Bedarf ein schonendes, alkoholfreies Spülmittel verwenden. Auf einer kleinen Küchenstange oder einem Haken aufgehangen, trocknet das Tuch aus Bienenwachs schnell und ist für den nächsten Einsatz bereit.
Achten Sie darauf, kaltes Wasser zu nutzen, da hohe Temperaturen der Wachschicht schaden können. Lassen sich Tomatensoße, Avocadocreme oder Mayo schlecht vom Tuch wischen, sind sanfte Spülschwämme und ein Spritzer Essig wahre Helfer.
Hinweise und Tipps zu Bienenwachstüchern von tischwelt
Hilfe, das Bienenwachstuch altert? Kein Problem! Die spröde Wachsschicht versiegelt sich beim Auslegen auf dem Backblech im leicht vorgewärmten Ofen ganz von allein. Bei richtiger Pflege halten sich die Tücher aus Wachs sogar bis zu zwei Jahre.
Auch im Hinblick auf die Gesundheit müssen Sie keine Bedenken haben. Bienenwachs ist ein Naturprodukt, welches nach Lebensmittelstandards verarbeitet wurde, und kann demzufolge aus Versehen auch einmal hinuntergeschluckt werden.
Das einzige, was Sie beachten sollten, ist das Vermeiden des Direktkonaktes mit rohem Fleisch. Das Abdecken ohne Berührung in einer Schale ist jedoch bedenkenlos möglich und auch verarbeitete Produkte wie Wurst fürs Brot lassen sich damit frisch halten.