Die überraschende Seite des Schwarzwaldes
Nicht nur die Geschichte der Rezepte hat einen stark regionalen Bezug, sondern auch die Wahl der Zutaten. Jedes Rezept enthält zudem Angaben über die Erntezeiten der verwendeten heimischen Zutaten – mehr Nähe zur Schwarzwälder Kulturlandschaft und ihren Vegetationsrhythmen geht nicht. Da fügt sich die umfangreiche Einführung in die regionalen Wurzeln der Rezepte gut in das Gesamtbild ein.
Schwarzwälder Minis bietet eine überquellende Fülle an kreativen Rezeptideen und Neu-Interpretationen. So ist auch süßen Klassikern in neuer Form – Linzer-Röschen, Kaltem Hund und der unvermeidlichen Schwarzwälder Kirschtorte – die Freude am Backen und Arrangieren anzusehen. Manche dieser Arrangements sind derart verspielt, dass sie garantiert zur Attraktion jedes Kindergeburtstags werden. Die Schwarzwälder Schoko-Zäpfle, Arme Rittertürmchen und viele weitere eindrucksvolle Backwerke sind in der praktischen Rezepte-Übersicht als Highlights für Kinder gekennzeichnet. Die Übersicht gibt zudem Hinweise auf den Schwierigkeitsgrad der Rezepte, ihre Kaloriendichte und auf Zutaten tierischen Ursprungs. Die Zubereitungsanleitungen lassen keine Fragen offen und werden durch etliche Variationstipps bereichert. Zunächst ungewohnt, in der Anwendung aber sehr hilfreich: Die Zutatenlisten sind clever in die Anleitungen integriert. Das erspart unnötiges Suchen.
Die bodenständige Optik der Fotografien und die sehr persönliche Note der beiden Autoren sind hier nicht fehl am Platz und unterstreichen den Bezug zu jenem Landleben, dem die Rezepte entspringen. Herrlich erfrischend, dass die beiden Autoren ihrer Experimentierfreude in einer Form freien Lauf lassen, wie Profiköche sich dies nicht zu träumen wagen.
Verena Scheidel und Manuel Wassmer gewannen 2012 sowie 2015 den „Cooking Cup“ und wurden als „Beste Hobbyköche Deutschlands“ ausgezeichnet. 2013 verließ Manuel „Das perfekte Dinner“ als Sieger.