Diese Zucchini-Kugeln mit Deckel und würziger Kartoffel-Käse-Füllung kommen dampfend auf den Grillteller. Serviert die kleinen Sattmacher als Beilagen.
Als leidenschaftliche BBQ-Fans und große Genießer eines guten Stückes Fleisch vom Grillrost, haben wir bei unserem letzten Grillevent mit Freunden komplett auf Fleisch verzichtet. Geht das denn? Ja, klar! Und zwar ziemlich gut. Denn statt saftigen Steaks und Würstchen legten wir Gemüsescheiben, Feta und vegetarische Burger-Patties auf den Rost. Es war so unglaublich lecker und abwechslungsreich, dass wir unsere Genussmomente mit euch teilen möchten. Denn wir sind Feuer und Flamme für den vegetarischen Grillgenuss. Seitdem läuft unser Grill auf Hochtouren, wir experimentieren mit vegetarischen Spießen aller Art, Quesadillas und abgefahrenen Burger-Kreationen.
Grillen könnt ihr übrigens das ganze Jahr über – ausnahmslos! Zu jeder Jahreszeit findet ihr regionales Gemüse auf dem Markt, welches mit leichten Röstaromen verfeinert einfach noch besser schmeckt. Ihr habt die große Wahl, in welcher Form das Gemüse auf euren Tellern landen soll: als kunterbunter Spieße-Mix, in Streifen oder Scheiben auf dem Veggie-Burger oder als aromatisches Pfannengericht in einer raffinierten Grill-Bowl? Schmecken wird’s in jedem Fall, versprochen! Noch geselliger wird’s, wenn ihr euch zum gemeinsamen Gemüse schnippeln und vorbereiten trefft. Das macht irre Spaß und die neuesten Grillkreationen werden kurz darauf zusammen verspeist.
Die Basics: hausgemachte Grillbegleiter
Es gibt ein paar Zutaten, die zu jeder Veggie-Grillerei gehören: Hochwertige, hitzebeständige Öle zum Beispiel sind die Grundlage für abwechslungsreiche Marinaden. Saisonales Gemüse, aber auch Tofu, Halloumi und Feta werden darin eingelegt oder damit eingepinselt. Marinaden verleihen dem Grillgut das gewisse Etwas, besonders, wenn sie zudem noch mit feinen Gewürzen und frischen Kräutern verfeinert werden.
Seit unserem ersten fleischfreien Grillevent wächst unsere Rezeptsammlung ziemlich rasch an. Wir probieren immer wieder neue Ideen aus, kriegen Tipps von Freunden und Kollegen und kosten uns durch würzige und exotische Marinaden, hausgemachte Grillsaucen und cremige Dips. Damit euer erstes Veggie-Grillen ein kulinarisches Highlight wird, teilen wir unsere Tipps und einen kleinen Auszug aus unserer Rezepteliste mit euch.
Marinaden – wecken Experimentierfreude in uns
Sonnengereifte Tomaten, scharfe Peperoni, junge Karotten und saftiger Zuckermais haben von Natur einen wunderbar aromatischen Geschmack. Zucchini und Auberginen besitzen keinen ausgeprägten Eigengeschmack und gewinnen durch exotische, asiatische und erfrischende Marinaden, bevor sie auf dem Grillrost landen. Um in den maximalen Genuss der Marinade zu kommen, legt ihr das Gemüse für mindestens zwei Stunden in ein hochwertiges Öl ein. Schmeckt es mit feinen Gewürzen und frischen Kräutern, Knoblauch und Zitronensaft ab. Liegt das Gemüse mal die eine oder andere Stunde länger im Ölbad, umso besser, dann intensiviert sich das Aroma noch mehr.
Das kleine 1x1 des Marinierens
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Gemüse vorkochen: Mais, Blumenkohl und Karotten benötigen vor dem Grillen ein paar Minuten im kochenden Wasser, um auf dem Grill gar zu werden. Zucchini, Tomaten, grüner Spargel und Paprika kommen direkt auf den Rost.
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Gemüse trocken tupfen: Marinade, in denen Salz enthalten ist, können Wasser ziehen und matschig werden. Drum tupft es vorab mit einem Küchenkrepp trocken.
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Das richtige Öl verwenden: Achtet unbedingt auf hitzebeständiges Öl. Olivenöl, Sesamöl oder Avocadoöl haben einen hohen Rauchpunkt. Wird die angegebene Temperatur auf dem Etikett überschritten, zersetzen sich die enthaltenen Fettsäuren, das Öl wird dann nicht nur ungenießbar, es bilden sich auch Schadstoffe.
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Beliebte Zutaten: Erstklassiges Öl, Salz, Pfeffer, Sojasauce, Knoblauch, Zitronensaft, Kräuter und Gewürze, was euch gerade in den Sinn kommt und ihr im Haus habt. Ihr gebt die Geschmacksnote vor und mixt die Zutaten ganz nach eurem Gusto.
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Mit Öl bedecken: Legt das Gemüse samt angemischter Marinade aus Öl, Gewürzen und Kräutern in eine Schüssel, es sollte komplett mit Öl bedeckt sein.
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Gemüse grillen: Nutzt besonders für kleinere Gemüsestücke eine Grillschale. Idealerweise eine ofenfeste Form aus Porzellan, Keramik oder Edelstahl. Darin könnt ihr das Grillgut immer wieder mit etwas Marinade einpinseln und gleichzeitig verhindern, dass das Öl in die Glut oder auf die Heizelemente tropft.
Dips, Saucen, Chutneys
Wer noch mehr Geschmack und Abwechslung auf dem Grillteller genießen möchte, kann sich bei cremigen Dips mit frischen Kräutern und eigenen Gewürzmischungen austoben. Fügt der Grillsauce eine extra Prise Chilischärfe zu und machen das fruchtig süße Chutney noch exotischer, indem kleine Obststückchen on top kommen. Auch hier gilt: Auf den Tisch kommt, was schmeckt!
Dunkle Oliven, geröstete Pistazien, frischer Zitronenabrieb – wir lieben es, neue Zutaten zu kombinieren. Es kommen die köstlichsten Gaumenfreuden zusammen und das Grillbüffet wird schön bunt und abwechslungsreich. Verteilt eure Grillbegleiter in kleine Schälchen zum Dippen und Tunken. Eine Schale mit aromatischem Olivenöl ruhig auch mit auf den Tisch stellen, es schmeckt besonders gut mit frischem Brot und einer Prise Meersalz.
Kräuterbutter selber machen
Werdet ihr spontan am Nachmittag auf eine Grillparty am Abend eingeladen und möchtet noch eine Kleinigkeit mitbringen? Ihr sucht also nach etwas mit wenig Aufwand und größtem Genuss-Faktor? Bei uns stehen dreierlei Kräuterbutter-Varianten ganz hoch im Kurs. Sie sind ruck, zuck gemacht, das Feedback ist jedes Mal super und den Rest könnt ihr einfach einfrieren und bei der nächsten Grillrunde wieder servieren. Dann ist es übrigens noch leckerer, da die Zutaten noch länger ziehen konnten. Probiert unsere mal unsere TOP 3 aus!
1. Rosmarin-Knoblauch-Butter:
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125 g Butter
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1 TL grobes bis mittelgrobes Meersalz
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1-2 Zweige frische Rosmarinnadeln, zerkleinert
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1 größere Knoblauchzehe, gepresst
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Frischhaltefolie oder Glas mit Deckel
2. Basilikum-Zitronen-Butter mit getrockneten Tomaten
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125 g Butter
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1 TL grobes Meersalz bis mittelgrobes Meersalz
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10 frisch gezupfte Basilikumblätter
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Abrieb von ½ Bio-Zitrone
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3-4 halbe getrocknete Tomaten
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Frischhaltefolie oder Glas mit Deckel
3. Meersalz-Butter mit essbaren Blüten
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125 g Butter
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1 TL grobes Meersalz bis mittelgrobes Meersalz
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1 Handvoll frische, essbare Blüten (z. B. Ringelblumenblüten, Borretschblüten, Knoblauchblüten, Rosmarinblüten, Schnittlauchblüten)
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Frischhaltefolie oder Glas mit Deckel
So wird's gemacht:
Zimmerwarme Butter in eine Schale geben, restliche Zutaten dazugeben und alles mit einer Gabel vermengen.
Frischhaltefolie auslegen und die Butter darin zu einer Rolle drehen. Am einfachsten geht’s, indem ihr das eine Ende nach rechts zwirbeln, das andere nach links. Kleine Bügel- oder Schraubgläser eignen sich ebenfalls gut, weil sich die Butter darin im Kühlschrank wunderbar ein paar Tage lagern lässt und direkt im Glas serviert wird. Die Butter für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank stellen.
Last-minute-Version: Wenn's richtig schnell gehen soll vermengt alle Zutaten miteinander und legt die Butter einfach ins Gefrierfach. Auf dem Weg zur Grillparty taut sie auf und ist bei der Ankunft streichzart.
Extra-Tipp: Ihr könnt Kräuterbutter auch wunderbar und ohne Zeitdruck auf Vorrat zubereiten. Dann einfach die Butter in den Gefrierschrank legen und bei Bedarf portionsweise herausnehmen. Die Butter ist ein paar Monate haltbar. Selbst gemacht schmeckt sie einfach so viel besser als gekaufte Kräuterbutter. Eure Gäste werden begeistert sein!
Von der Flamme geküsst – ganz heiße Rezeptideen!
Neben all dem knackigen Gemüse packen wir auch gerne einen Mix aus Feta-Kräuter-Päckchen, Halloumi-Streifen oder Tofu-Steaks auf den Grillrost. Falls die Stücke zu schmal oder klein sind, könnt ihr sie auch einfach in einen Gemüsehalter legen und rutschfest sichern. So könnt ihr mühelos den Halter wenden, ohne dass euch etwas in die Grillkohle entgleitet.
Auch Burger stehen weit oben auf unserem Grillmenü: Den "Thanks-for-giving-Burger" aus dem Grillbuch "Ziemlich beste Burger" zum Beispiel haben wir vor kurzem entdeckt, gleich zubereitet und mit der Notiz „superlecker“ in unsere Rezeptsammlung aufgenommen. Die vegetarischen Burger waren saftig und kross zugleich, genauso lieben wir sie. Deshalb möchten wir euch das Rezept auch nicht vorenthalten.
Zutaten für 4 Thanks-for-giving-Burger:
Für die Hirse-Kürbis-Patties:
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80 g Hirse
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Salz, Pfeffer
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180 g Hokkaido-Kürbis (geputzt, ca. 140 g)
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1 Stück Lauch (80 g)
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1 Knoblauchzehe
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2 Zweige Thymian
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2 EL Olivenöl
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2 EL Magerquark
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1 Ei (Größe M)
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1 TL Currypulver
Für die Pilze:
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120 g Austernpilze
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2 EL Olivenol
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1 TL Butter
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Salz, Pfeffer
Außerdem:
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4 Radicchioblatter
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1 Handvoll Feldsalat
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80 g Parmesan
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8 EL Mayonnaise
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4 Kartoffel-Buns
Zubereitung:
1. Für die Patties 150 ml Wasser aufkochen, Hirse zugeben und salzen. Bei kleiner Hitze zugedeckt 10 Minuten köcheln lassen, anschließend Herd ausschalten und die Hirse auf der warmen Herdplatte 10–15 Minuten ausquellen lassen. Abkühlen lassen.
2. Inzwischen den Kürbis waschen, Kerne und Fasern herauskratzen, das Fruchtfleisch mit Schale auf der Rohkostreibe grob raspeln. Lauch längs halbieren waschen, die Hälften längs in dünne Streifen und diese in Stückchen schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Thymian waschen, trocken schütteln, Blättchen abzupfen und fein hacken. Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, darin Lauch und Knoblauch anbraten, bis der Lauch bräunt. Kürbis und Thymian zugeben, salzen, pfeffern und unter Rühren 3–5 Minuten bei mittlerer bis großer Hitze braten. Abkühlen lassen.
3. Den Pfanneninhalt mit der Hirse, Quark und Ei verrühren, kräftig mit Currypulver, Salz und Pfeffer würzen. Daraus 4 Patties formen und 30 Minuten zugedeckt im Kühlschrank ruhen lassen. Backofen auf 250° C vorheizen, ein Blech mit Backpapier auslegen. Patties auf das Blech legen und im heißen Ofen (Ober-/Unterhitze) auf mittlerer Stufe 30–35 Minuten backen, dabei nach 20 Minuten wenden.
4. Radicchio und Feldsalat waschen, putzen, trockenschleudern, Feldsalat evtl. kleiner zupfen. Pilze sauber reiben. Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, darin die Pilze bei großer Hitze anbraten. Butter zugeben und braten, bis sie gebräunt und etwas weich sind, salzen und pfeffern. Parmesan in Spane hobeln.
5. Die Buns halbieren und rösten. Bun-Boden und -Deckel mit 1 EL Mayonnaise bestreichen. Auf die Böden je 1 Radicchioblatt, darauf 1 Patty legen. Pilze darauf verteilen, Feldsalat und Parmesan darüber geben. Bun-Deckel auflegen und sofort servieren.
Eine ganz andere Grillform haben diese kugelrunden Zucchini-Bomben, die es uns ebenfalls sehr angetan haben. Vom Grill ein echter Hochgenuss! Sie werden mit einer fein abgeschmeckten Kartoffel-Käse-Mischung gefüllt. Deckel drauf und ab auf den Grill. Das Rezept dazu haben wir im Grillbuch "Ja, ich grill!" entdeckt, welches noch so viele andere Grillrezepte hergibt, die wir noch ausprobieren möchten.
Das Rezept der Zucchini-Bomben mit Zutatenliste und Schritt-für-Schritt-Anleitung findet ihr als kleines Appetithäppchen auch direkt hier!
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt
Es gibt noch so viel mehr zum Thema Veggie-Grillen zu erzählen, das Allerwichtigste ist: Seid experimentierfreudig und probiert Neues aus. Das wird niemals langweilig!
Fotocredits: Thanks-for-giving-Burger aus "Ziemlich beste Burger": ©Tina Bumann/EMF Verlag; Zucchini-Bomben aus "Ja, ich grill!": ©Kitchenkiss Photography/EMF Verlag