Beim Grillen können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen und schmackhafte Sommersalate sowie originelles Grillgut auf den Essenstisch packen.
Der Sommer ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres: Sonne, warme Temperaturen und laue Abendstunden im Garten oder Park versüßen die schönen Sommertage. Vor allem das Grillen steht als sommerliche Freizeitbeschäftigung hierzulande hoch im Kurs. Das Rösten von Speisen über einer heißen Flamme ist seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur und aus den Sommermonaten nicht mehr wegzudenken. Doch obwohl in Deutschland das Grillen weit verbreitet ist, erhält das amerikanische Barbecue vermehrt Einzug in unsere Esskultur.
Sie denken Grillen und BBQ sind dasselbe? Wir von Tischwelt zeigen Ihnen die Unterschiede dieser beiden Garmethoden und wie Sie mit dem Barbecue eine gewisse Abwechslung in Ihre Feste, Familienabende oder Geburtstagsfeiern bringen können.
Was ist BBQ?
BBQ oder Barbecue ist eine spezielle Garmethode, bei der das Fleisch beziehungsweise Gemüse bei niedrigen Temperaturen über eine lange Zeit in einem BBQ-Smoker oder Kugelgrill gegart wird. Das Gargut wird konstant sowie rundherum erwärmt, indem es nicht wie beim Grillen über der Glut oder Flamme brutzelt, sondern mit indirekter Wärme versorgt wird. Der direkte Kontakt zur Flamme wird vermieden und somit wird Dampf, der durch austretendes Fett sowie ein Anbrennen der Speisen entsteht, verhindert.
Das Wort Barbecue stammt vom spanischen Wort „barbacoa“ ab und bedeutet so viel wie kochen über einer trockenen Hitze. Die Anfänge des Barbecues liegen vor allem in der Karibik, wo einst zur Zubereitung von Fleisch ein einfaches Loch in die Erde gegraben und ein Holzfeuer entzündet wurde. Sobald nur noch Glut übrig war, wurde eine dünne Erdschicht darüber verteilt. Darauf legte man in der Regel das Stück Fleisch, welches wiederum mit Erde bedeckt wurde. Nach Stunden wurde das Essen wieder ausgegraben und das zarte, saftige Ergebnis gegessen. Schnell fand das Barbecue seinen Weg nach Nord- und Südamerika, wo es noch heute einen festen Platz in der Esskultur hat.
Vor- und Nachteile der Garmethode
Das Fleisch nicht direkt bei extrem heißen Temperaturen über der Flamme zu garen, ist eine besonders schonende Essenszubereitung. Das Grillgut wird auf diese Weise herrlich zart, geschmackvoll und saftig. Darüber hinaus ersparen Sie sich das ständige Drehen und Wenden, da das Fleisch durch die indirekte Hitze und die gleichmäßige Wärmeverteilung rundum gar wird und nicht anbrennt. Zudem bleiben durch die indirekte Wärmezufuhr wichtige Inhaltstoffe des Fleisches erhalten, während schädliche Bakterien an der Fleischoberfläche abgetötet werden. Dieser Vorgang ist wesentlich gesünder und verspricht ein intensiveres Geschmackserlebnis. Jedoch gibt es beim Barbecue auch einen kleinen Nachteil: Durch die längere Garzeit müssen Ihre Gäste auch länger auf das Essen warten. Diese Zeit können Sie jedoch gemeinsam mit Gesprächen und kleinen Vorspeisen mühelos überbrücken.
Wenn Barbecue, dann richtig – Was müssen Sie beachten?
Barbecue ist gesund und geschmacklich ein einmaliges Erlebnis. Doch damit Ihnen das Garergebnis auch zu 100 % schmeckt, gibt es einige Dinge zu beachten. Für ein stilechtes BBQ benötigen Sie in jedem Fall einen BBQ-Smoker oder einen Kugelgrill. Viele Grillfans entscheiden sich für letzteres, da bei diesem Gerät beide Gartechniken (Grillen und Barbecue) angewendet werden können. Verteilen Sie die Kohle großflächig und lassen Sie den Deckel weg, dann grillen Sie. Schließen Sie hingegen den Deckel und verteilen die Holzkohle nur neben dem Holzkohlehalter, dann garen Sie Ihre Speisen.
Neben dem richtigen Werkzeug gilt es auf die Wahl des Holzes beziehungsweise der Kohle zu achten, da diese einen enormen Einfluss auf den Geschmack hat. Über sogenannte Lüftungsklappen lässt sich die Temperatur regeln. Verwenden Sie niemals Spiritus oder Benzin, da diese Stoffe nur einen niedrigen Flammpunkt haben und sich schnell verflüchtigen. Haben Sie beim Anzünden der Kohle oder des Holzes ein wenig Geduld und beginnen Sie erst mit dem Auflegen des Fleisches oder des Gemüses, wenn Holz oder Kohle gut durchgeglüht ist. Nehmen Sie Ihr Grillgut erst vom Smoker oder Grill, wenn dieses gut durch ist. Doch Vorsicht: Auch zu langes Garen kann Ihr Essen verderben, wenn es dann zu trocken wird.
Den optimalen Garzustand erkennen Sie mit einem einfachen Trick: Drücken Sie mit einem Löffel leicht auf das Grillgut: Federt das Fleisch noch stark nach, ist das Innere noch roh (rare, blutig). Bei leichtem Nachfedern ist der Kern jedoch halbdurch (medium). Fühlt sich das Fleisch hingegen hart an, ist das Innere vollständig durchgegart (well done).
Würze für das Fleisch
So gut Sie sich auch in den Techniken des Barbecues auskennen, so richtig schmackhaft wird Ihr Fleisch erst mit den richtigen Gewürzen oder Marinaden. Beim Marinieren legen Sie Ihr Grillgut für einige Stunden in Gewürze sowie Öl ein. Verwenden Sie dafür unbedingt hitzebeständiges Öl wie Olivenöl oder Sonnenblumenöl. Verzichten Sie auf Salz, da dieses dem Fleisch oder Gemüse Wasser entzieht. Typische Gewürze für eine schmackhafte Marinade sind zum Beispiel
- Knoblauch
- Chili
- Paprika
- Pfeffer
- Zitronenschalen
- Ingwer
- Zucker
- Honig
- Curry
- Koriander
In vielen Supermärkten finden Sie bereits fertige Würzmischungen für Ihr Barbecue. Darüber hinaus machen sich frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian hervorragend. Geben Sie diese aber erst kurz vor Ende der Garzeit hinzu, da sie ansonsten verbrennen und ihre Inhalts- sowie Geschmacksstoffe verlieren.
Vegetarisches und veganes BBQ – fleischlos und trotzdem lecker
Grillen beziehungsweise Barbecue bedeutet nicht zwangsläufig Verzehr von Fleisch. In der heutigen Zeit sind vegetarische oder vegane Barbecue-Rezepte immer mehr im Kommen und eine willkommene Abwechslung zum klassischen Steak oder Grillwürstchen. Besonders beliebt ist es Gemüse oder Käse zu grillen. Vor allem Feta, Schafskäse und Halloumi bieten sich zum Garen an. Diese können Sie im Voraus auch in ein Weinblatt oder ein Kohlblatt einwickeln, was zusätzlichen Genuss verspricht.
Wenn Sie vegan grillen möchten, empfehlen wir besonders: Tomaten, Pilze, Auberginen, Zucchini, Süßkartoffeln, Möhren, Paprika, Spargel oder Maiskolben. Doch auch Tofu oder Seitan eignen sich für den Barbecue-Abend. Sowohl Käse als auch Gemüse sollten Sie in einer würzigen Marinade einlegen, um das Geschmackserlebnis zu intensivieren. Sie können Ihr Lieblingsgemüse einzeln grillen oder am Spieß – dadurch ergeben sich kunterbunte Geschmackskombinationen, die für wahrhafte Genussmomente sorgen. Zusätzlich zu Spießen können sie auch Champignonköpfe, Zucchinihälften oder Paprikaschoten mit Feta, Frischkäse oder einer Gemüsecreme befüllen. Als Beilage empfehlen wir bunte Salate mit Couscous, Bulgur oder Quinoa sowie selbstgemachte Kräuterbutter und würze Avocado- beziehungsweise Quark-Dips.
Vegetarisch grillen für Männer
Viele Männer rümpfen noch immer die Nase, wenn es darum geht, vegetarisch zu grillen. Für viele gehört Fleisch einfach zum Grillen dazu. Fleischlose Alternativen wie Tofu, Käse & Co. werden häufig mit fad, geschmacklos oder langweilig assoziiert. Dabei kommt es beim vegetarischen Grillen hauptsächlich auf die Art der Würzung an, damit das Gemüse oder der Fleischersatz zu einem wahrhaften Geschmackserlebnis wird. Männer mögen es sehr wohl vegetarisch oder vegan zu grillen, wenn die Auswahl an Grillgut hoch ist, dieses ansprechend serviert wird und die Würzmischungen stimmen. Ähnlich wie Fleisch haben auch Tofu oder Gemüse nicht in jedem Fall einen intensiven Eigengeschmack und werden erst mit den richtigen Kräutern und Marinaden zum absoluten Leckerbissen.
Wenn Sie den viel geschätzten Fleischgeschmack imitieren wollen, empfehlen wir Ihnen den Fettanteil zu erhöhen, da Fett ein wichtiger Geschmacksträger ist und im Fleisch insgesamt mehr enthalten ist als in Tofu oder Seitan. Darüber hinaus sind Gemüse- und Pilzsorten mit hohem Glutamat-Gehalt optimal, um Fleischaromen zu imitieren. Glutamat ist ein natürlicher Proteinbestandteil und sowohl in tierischen als auch pflanzlichen Produkten zu finden. Typische Aromen, die viele Menschen zudem mit Fleisch in Verbindung bringen, sind Majoran, Paprika und Pfeffer. Würzen Sie Gemüse oder Tofu zusätzlich mit Fleisch-Gewürzmischungen wie Brathähnchengewürz aus dem Supermarkt und Sie werden den Unterschied kaum schmecken.